Impfung gegen BTV-3 bei Schafen, Ziegen und Neuweltkameliden
Die von blutsaugenden Mücken übertragene Blauzungenkrankheit bei Schafen, Ziegen und Rindern begleitet uns jetzt schon einige Jahre. Im September 2023 traten erstmals Infektionen mit einem neuen Serotyp des Krankheitserregers (BTV-3) bei Schafen in den Niederlanden auf. Im Verlauf der sich sehr schnell verbreitenden Infektion verendeten über 50.000 Schafe und Ziegen bzw. mussten euthanasiert werden.
Im Oktober 2023 wurden die ersten Infektionen mit BTV-3 auch bei Schafen in NRW festgestellt und es ist zu erwarten, dass sich die Infektion mit zunehmend wärmerem Wetter auch in unserem Gebiet ausbreiten wird.
Zum Schutz vor dieser Infektion besteht die Möglichkeit der Impfung.
Falls Sie Interesse an einer Impfung Ihres Schaf- oder Ziegenbestandes haben, geben Sie uns bitte zeitnah eine Bestellung mit der Anzahl der zu impfenden Tiere in Ihrem Bestand durch. Aus medizinischer Sicht können wir Ihnen diese Impfung der Schafe und Ziegen nur sehr empfehlen.
Flöhe sind blutsaugende Parasiten, die nicht nur im Sommer ein Problem darstellen, sondern durch unsere beheizten und mit Teppichen ausgelegten Wohnungen zu einem Ganzjahresproblem geworden sind.
Ein Flohbefall äußert sich meistens durch den typischen Juckreiz, der bei betroffenen Tieren oft plötzliches und heftiges Kratzen/Beißen (sogenanntes Flohbeißen) auslöst. Der Flohstich selbst ist unangenehm und verursacht Hautirritationen, allergische Reaktionen (Flohspeichelallergie), teilweise sogar schwere Ekzeme. Außerdem übertragen Flöhe den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) sowie Viren und Bakterien.
Flöhe sind mit bloßem Auge gut sichtbar (2 mm). Mit einem Flohkamm kann man krümeligen schwarzen Flohkot auskämmen. Zerreibt man ihn auf einem feuchten weißen Papier, färbt sich dieses rot, denn es besteht zu 90 % aus dem Blut seines Wirtes.
Die Flohübertragung kann direkt von Tier zu Tier oder durch eine mit Floheiern kontaminierte Umgebung erfolgen. Lediglich 5% der erwachsenen Flöhe befinden sich zum Blutsaugen und zur Eiablage (bis zu 50 Stück pro Flohweibchen am Tag) auf dem Tier. Durch Bewegung rieseln die Eier aus dem Fell überall dorthin, wo sich das Tier aufhält. Folglich befinden sich die restlichen 95% der Flohpopulation in Form von Puppen, Larven und Eiern in der Wohnung bzw. an den Aufenthaltsorten der Tiere.
Daher ist eine Umgebungsbehandlung genauso wichtig wie die Bekämpfung der Flöhe, die sich unmittelbar am Tier befinden.
Auch Menschen können von Flöhen befallen werden. Dies spricht in der Regel für eine hochgradige Wohnungsinfestation. Infolge von mehreren Stichen auf einem recht kleinen Hautareal kommt es zu Hautirritationen, Juckreiz, Entzündungen durch Kratzen und auch Allergien.
Maßnahmen bei Flohbefall
Ergänzend wird der Einsatz von parasitenabtötenden Sprays oder Verneblern (Fogger) empfohlen. Diese sind beim Tierarzt erhältlich und unter Beachtung der Anweisung des Herstellers anzuwenden.
Welche Maßnahmen für Sie und Ihr Tier zu welcher Zeit sinnvoll und gesundheitlich verträglich sind, erfahren Sie im Beratungsgespräch.
Wir beraten Sie gern!
Weihnachtszeit = Vergiftungs- und
Verletzungsgefahr für Haustiere!!
Verführerische Düfte des Festmahls und Gebäcken, herumliegende Süßigkeiten, raschelndes Lametta und Geschenkpapier, baumelnde Dekorationen, funkelnde Lichter, duftende weihnachtspflanzen und Tannenbäume sind Reize denen unsere Mitbewohner in der Weihnachtszeit ausgesetzt sind und ihnen kaum wiederstehen können.
Doch, was die Haustiere so verlockend finden, kann ihnen schnell zum Verhängnis werden.
Bei den folgenden Lebensmitteln, typischen weihnachtlichen Pflanzen und Weihnachtsschmuck, sollte man Vorsicht walten lassen, denn sie sind entweder giftig oder bergen ein großes Verletzungsrisiko.
Lebensmittel
Reste vom Festmahl
Schokolade
Plätzchen und Gebäcke
pures Gift sind Nüsse wie z.B. Macadamia und Walnüsse (besonders die unreifen Früchte unter Bäumen im Herbst), Erdnüsse können Allergien auslösen, Bittermandel enthält Blausäure und Muskatnuss Halluzinogene, aber auch bei der Fütterung anderer Nüsse ist Vorsicht geboten (Darmverschluss, Phosphorgehalt)
Zimt enthält Cumarin-Verbindungen, die auch im Rattengift zu finden sind
Pralinen sind ein gefährlicher Mix, evtl. zusätzlich mit Alkohol
Lebkuchen ist ebenfalls ein Mix tödlicher Zutaten mit den beliebten Gewürznelken, die Oleanolsäure beinhalten, welche Durchfall und Übelkeit verursachen kann
der rohe Hefeteig des Stollens, kann im Magen aufgehen
beim Verzehr von Rosinen sowie Weintrauben kann Oxalsäure zu tödlichem Nierenversagen führen
typisch weihnachtliche Pflanzen
Weihnachtsbaum und Adventskranz
auch das Wasser in dem der Weihnachtsbaum steht beinhaltet diese
weitere giftige Pflanzen während der Weihnachtszeit:
Weihnachtsstern, Stechpalme (Ilex), Christrose, Mistelzweige, Alpenveilchen
Weihnachtsschmuck
Weihnachtskugeln aus Glas und Porzellan bergen eine erhebliche Verletzungsgefahr für Pfoten und Mäuler. Schwere Wunden im Maul- und Rachenbereich können die Folge sein, ebenso wie Schnittverletzungen im Magendarmtrakt. Vorsicht bei Dekorations- und Verpackungsartikeln (Lametta, Engelshaar, Kerzen / Teelichter, Geschenkpapier, Schleifen und Bänder): Nicht nur, dass diese giftige Substanzen enthalten können.
Werden sie verschluckt, droht ein Verschluss der Atemwege und auch des Darms. Der geliebte Kunstschnee kann durch Belecken, Duftöle und Räucherstäbchen allein durch Einatmen Beschwerden auslösen.
Neben flackernden Kerzen, die eine Verbrennungsgefahr bergen, sind Lichterketten und andere elektronische Dekorationskabel spieleinladend, was im schlimmsten Fall einen tödlichen Stromschlag als auch Strangulation zur Folge haben kann.
Vergiftungssymptome
Bei fast allen Vergiftungen ist Erbrechen eines der Symptome. Weiterhin können je nach Vergiftung Speicheln bis Schäumen, vermehrtes Durstgefühl, Durchfall, Herz-Kreislauf-Probleme, Atemprobleme bis Atemnot, Zittern und Krämpfe, Bauchschmerzen, Fieber, Erregungszustände, aber auch gedämpfte Zustände wie Benommenheit und Teilnahmslosigkeit, unklare Blutungen im Erbrochenen, im Kot oder Urin auftreten. Die wenigsten Vergiftungen haben typische Symptome!
Sollte der Verdacht bestehen, dass ein Tier etwas Giftiges aufgenommen haben könnte, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden! Manche Vergiftungen verlaufen sehr schnell, andere hingegen können erst nach ein paar Tagen auftreten und mit Organschäden / Spätfolgen einhergehen.
Tritt der Notfall ein
Jeder noch so kleine Anhaltspunkt kann dem Tierarzt helfen, effizient Linderung zu schaffen und ggf. Leben zu retten
Igel nur in Ausnahmefällen aufnehmen
Der heimische Igel ist jetzt in Gärten und Wäldern besonders aktiv.
Die Tiere suchen Nahrung für den nötigen Winterspeck und einen geeigneten Unterschlupf für den Winterschlaf.
Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit sind Igel vom beginnenden Herbst bis weit in den November auch tagsüber aktiv, denn insbesondere die Jungtiere (die zum Teil erst im September geboren werden) müssen sich für den bevorstehenden Winterschlaf noch einige Fettreserven anfressen.
Aus falsch verstandener Fürsorge werden leider immer wieder Igel aufgenommen, weil sie für hilfsbedürftig gehalten werden.
Die meisten Igel kommen jedoch gut ohne unsere Hilfe über den Winter.
Wer Jungtiere unterstützen möchte, kann regelmäßig etwas Igeltrockenfutter (gemischt mit Katzennassfutter) und eine Schale Trinkwasser bereitstellen. Als natürlichen Unterschlupf kann man Haufen aus Holz, Reisig und Laub im Garten liegen lassen.
Wann braucht ein Igel Hilfe?
Erst bei dauerhaften Bodentemperaturen um null Grad besteht für Igel, die unter 500 Gramm wiegen, Gefahr, dass sie für den Winterschlaf nicht ausreichend gerüstet sind. Dann sollten sie aufgenommen und einem Tierarzt, oder einer Igelstation vorgestellt werden. Auch schwache, verletzte, kranke oder elternlose Igel brauchen zum Überleben Unterstützung.
Bei vermeintlich verlassenen Jungtieren wird empfohlen, diese zunächst genau zu beobachten, ehe man die Kleinen in Obhut nimmt. Denn Muttertiere lassen den Wurf auf der Suche nach Nahrung immer wieder für mehrere Stunden allein.
Die wenigsten Jungigel werden tatsächlich verlassen.
Fortbildung für unsere Team der Rindertierärztinnen und -tierärzte
Am Mittwoch,13. September war ein ereignisreicher Tag für unser Team der Rindertierärzte und -tierärztinnen!
Wir hatten die große Freude, Dr. Thesing von der Firma MSD bei uns begrüßen zu dürfen. Dr. Thesing hielt einen äußerst informativen Vortrag über Atemwegserkrankungen beim Rind, inklusive verschiedener Möglichkeiten der Diagnostik und Prophylaxe. Es war schön, ein Update zu diesem Thema zu bekommen und wertvolle Einblicke in die Auswirkungen von Atemwegsinfektionen auf die Kälbergesundheit zu gewinnen.
Nach dem Vortrag durften wir praktische Erfahrungen sammeln. Wir besuchten einen nahegelegenen Betrieb, wo wir gemeinsam mit Dr. Thesing Ultraschalluntersuchungen an gesunden und lungenkranken Kälbern durchführten. Von den erkrankten Tieren wurden zusätzlich Proben aus den unteren Atemwegen entnommen, um eine genaue Erregerbestimmung zu ermöglichen.
Wir sind froh, die neu erworbenen Fertigkeiten auch zukünftig in die Praxis umsetzen zu können, um die Gesundheit der von uns betreuten Rinderbestände langfristig zu verbessern.
Ein herzlicher Dank geht an Dr. Thesing und MSD für die Gelegenheit des Wissensaustauschs und für die Anleitung zur praktischen Anwendung!
Todesfalle Auto
Die Hitze im parkenden Auto ist für Tiere lebensgefährlich!
Der Sommer gehört für uns Menschen wohl ohne Frage zu den schönsten der vier Jahreszeiten, aber für unsere Haustiere kann die Hitze schnell zur Lebensbedrohung werden – besonders im Auto.
Aus Gedankenlosigkeit oder sogar Unwissenheit lassen viele Tierhalter ihre Hunde im Fahrzeug zurück, ohne sich über die schwerwiegenden Folgen im Klaren zu sein.
An warmen Tagen kann sich das Innere eines Fahrzeugs binnen weniger Minuten extrem aufheizen
(s. Tabelle).
Hunde besitzen nur wenige Schweißdrüsen und kühlen sich daher hauptsächlich über Hecheln ab.
Im heißen Wageninneren können sie ihre Körpertemperatur nicht mehr regulieren. Dies führt zum Kreislaufversagen mit zum Teil irreparablen Organschäden bis hin zum Herzstillstand. Selbst aus überhitzten Autos befreite Hunde sind nicht außer Lebensgefahr, sondern können noch an den Folgen der Hitze versterben. Aus diesem Grund sollte ein Hund mit Verdacht auf Hitzschlag schnellstmöglich einem Tierarzt vorgestellt werden.
Auch ein Parkplatz im Schatten oder leicht geöffnete Fenster bieten keinen ausreichenden Schutz. Sogar an kühleren Tagen kann die unterschätzte Temperatur in einem Auto schlimme Folgen für unsere tierischen Begleiter haben.
Jungvögel – scheinbar einsam, aber nicht verlassen
Aktuell werden wieder viele „aus dem Nest gefallene" Jungvögel in unserer Tierarztpraxis abgegeben, die scheinbar hilflos von aufmerksamen Passanten aufgefunden werden.
Bei diesen Jungvögeln handelt es sich allerdings nur sehr selten um wirklich hilfsbedürftige Tiere. Die Jungen vieler Vogelarten verlassen das Nest bereits bevor ihr Gefieder komplett ausgebildet ist und werden weiterhin von ihren Eltern am Boden versorgt.
Aus diesem Grund sollte man Jungvögel im Allgemeinen an Ort und Stelle belassen. Lediglich bei Jungvögeln, die sich an einem gefährlichen Ort (z.B. auf der Straße) befinden, ist es wünschenswert, wenn sie an einem geschützteren Ort verbracht werden.
Man sollte jedoch auch bei diesen Jungvögeln darauf achten, dass man sie nicht zu weit vom Fundort entfernt.
Wir gratulieren unserem Chef, Dr. Johannes Lüttgenau, der für seine Präsentation eines Fallberichts auf der veterinär- und humanmedizinischen Gemeinschaftstagung „Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung"
in Münster ausgezeichnet wurde. In dem Fallbericht „Kongenitale Vulvahypoplasie mit und ohne sekundärer Azotämie und Harnphlegmone bei einer erwachsenen und neugeborenen Alpakastute“ geht es um die Wichtigkeit der frühzeitigen Erkennung angeborener Missbildungen, um spätere Erkrankungen zu verhindern, die teilweise auch erst im Erwachsenenalter auftreten können. Wir empfehlen daher allen Haltern von Neuweltkamelen in unserem Kundenstamm, jedes neugeborene Jungtier auf angeborene Missbildungen zu kontrollieren bzw. ihrem Tierarzt für einen ersten Gesundheitscheck vorzustellen!
Foto: DVG
Eisbaum Tabelle - Tierkrankenversicherungen
In Zusammenarbeit mit Tierärzten und Tierkliniken wurde die EisbaumTabelle | 5-Jahres-Realwert-Methode entwickelt. Das erste Testverfahren, das die Leistungsstärke einer Tier-Krankenversicherung, auf Basis einer realen Behandlungs Historie analysiert. Berücksicht werden sowohl die Erstattungsprozentsätze für die wichtigsten Tiermedizinischen Leistungsbereiche, als auch tariflichen Begrenzungen. Das Ergebnis, der EisbaumIndex, ermöglicht es dem Hunde- und Katzenbesitzern das reale Leistungspotential von Hunde- und Katzenkrankenversicherungen unabhängig zu vergleichen und die richtige Krankenversicherung für sein Tier zu finden.
Liebe Patientenbesitzer,
die Gebührenordnung für Tierärzte ist erstmals seit 1999 umfänglich aktualisiert worden.
Die GOT ist die rechtliche Grundlage für die Abrechnung tierärztlicher Leistungen. (Sie haben bestimmt schon die Nummern auf jeder Rechnung / Quittung gesehen.)
Viele Posten waren bisher gar nicht enthalten, Kosten der modernen Medizin gar nicht berücksichtigt, ebenso wenig wie die normalen Preissteigerungen.
Nun wurde im Mai 2022 vom Bundeskabinett endlich die dringend notwendige Neufassung der GOT beschlossen, sie wurde vom Bundesrat genehmigt und soll am 22. November 2022 in Kraft treten.
Alle niedergelassenen Tierärztinnen und Tierärzte sind gesetzlich verpflichtet, die (Mindest-) Sätze der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) einzuhalten.
Nachzulesen ist die neue GOT hier:
Gebührenordnung für Tierärzte NEU ab 2022
weitere Informationen bietet das kurze Video des Bundesverband praktischer Tierärzte e.V.
Warum eine Tierkrankenversicherung so wichtig ist:
Wir gratulieren unserer ehemaligen Auszubildenden Merle Stäbe (Mitte)ganz herzlich zur bestandenen Prüfung zur Tiermedizinischen Fachangestellten.
Merle hat die Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzt und wird unser Team auch in Zukunft bereichern.
Bei der Gelegenheit wünschen wir Lena Trennert noch alles Gute zum Geburtstag.
Die hochansteckende aviäre Influenza, auch Geflügelpest oder Vogelgrippe genannt, ist eine anzeigepflichtige und daher staatlich bekämpfungspflichtige Tierseuche, die bei gehaltenen Vögeln und Wildvögeln nach teilweise schweren Erkrankungserscheinungen zu massenhaftem Verenden führen kann. Alle Geflügelarten, aber auch viele Zier- und Wildvogelarten sind empfänglich für Influenzaviren der Vögel.
Wildlebende Wasservögel sind die natürlichen Reservoire der aviären Influenza. Die Krankheit wird durch verschiedene Virusstämme ausgelöst, von denen einige auch ein ansteckendes Potential für den Menschen aufweisen.
Ein Ansteckungsrisiko für den Menschen besteht nur bei sehr intensivem Kontakt mit infiziertem Geflügel.
Durch den jährlichen Vogelzug gelangen Geflügelpest-Viren von Asien nach Europa. In Asien zirkulieren seit vielen Jahren verschiedene Geflügelpeststämme. Wildvögel versammeln sich von Oktober bis Dezember in hohen Dichten an Sammelplätzen in Zwischen- oder Überwinterungsquartieren. Niedrige Temperaturen im Herbst und Winter stabilisieren die Infektiosität von Influenzaviren in der Umwelt und begünstigen somit die Verbreitung der Viren.
Damit wächst im Winter das Risiko einer Einschleppung des Geflügelpestvirus in Geflügelhaltung auch in den Oberbergischen Kreis. Die Entwicklung der Lage wird genau beobachtet, bei einer weiteren Ausbreitung nach NRW können weitere Sicherheitsmaßnahmen wie eine Aufstallungspflicht zum Schutz der Hausgeflügelbestände angeordnet werden.
In Zeiten einer besonderen Geflügelpestgefahr sollten Geflügelhalterinnen und -halter auch schon vor der Verhängung einer Aufstallungspflicht ihr Geflügel vor einem möglichen Erregereintrag bestmöglich schützen und Biosicherheitsmaßnahmen konsequent umsetzen:
Tote Wildvögel können immer beim Veterinäramt abgegeben werden. Im Kreislauf der Natur ist das Sterben einzelner Tiere ein normaler Vorgang, vor allem in einem harten Winter. Bringen Sie deshalb nicht jeden einzelnen totgefundenen Vogel. Wenn aber gehäuft Wildvögel deutlich krank oder an einer Stelle tot gefunden werden, ist eine Untersuchung sinnvoll. Tote Vögel können auch kontaktlos rund um die Uhr in einen speziellen Probenkühlschrank am Standort des Veterinäramtes eingeworfen werden. Die Vögel sollten dazu gut verpackt werden z.B. in einen Gefrierbeutel und mit Name, Anschrift, Telefonnummer und dem Fundort versehen werden
Quelle: Oberbergischer Kreis
Oberbergischer Kreis Geflügelpest
Der heimische Igel ist jetzt in Gärten und Wäldern besonders aktiv.
Die Tiere suchen Nahrung für den nötigen Winterspeck und einen geeigneten Unterschlupf für den Winterschlaf.
Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit sind Igel vom beginnenden Herbst bis weit in den November auch tagsüber aktiv, denn insbesondere die Jungtiere (die zum Teil erst im September geboren werden) müssen sich für den bevorstehenden Winterschlaf noch einige Fettreserven anfressen.
Aus falsch verstandener Fürsorge werden leider immer wieder Igel aufgenommen, weil sie für hilfsbedürftig gehalten werden.
Die meisten Igel kommen jedoch gut ohne unsere Hilfe über den Winter.
Wer Jungtiere unterstützen möchte, kann regelmäßig etwas Igeltrockenfutter (gemischt mit Katzennassfutter) und eine Schale Trinkwasser bereitstellen. Als natürlichen Unterschlupf kann man Haufen aus Holz, Reisig und Laub im Garten liegen lassen.
Wann braucht ein Igel Hilfe?
Erst bei dauerhaften Bodentemperaturen um null Grad besteht für Igel, die unter 500 Gramm wiegen, Gefahr, dass sie für den Winterschlaf nicht ausreichend gerüstet sind. Dann sollten sie aufgenommen und einem Tierarzt, oder einer Igelstation vorgestellt werden. Auch schwache, verletzte, kranke oder elternlose Igel brauchen zum Überleben Unterstützung.
Bei vermeintlich verlassenen Jungtieren wird empfohlen, diese zunächst genau zu beobachten, ehe man die Kleinen in Obhut nimmt. Denn Muttertiere lassen den Wurf auf der Suche nach Nahrung immer wieder für mehrere Stunden allein.
Die wenigsten Jungigel werden tatsächlich verlassen.
Vielen ist Birkenzucker längst ein Begriff und stellt eine willkommene Abwechslung zum herkömmlichen Zucker dar. Denn er hat nur wenige Kalorien und beeinflusst den menschlichen Blutzuckerspiegel nicht.
So vorteilhaft er für Menschen auch sein mag, für den Hund ist er alles andere als harmlos!
Denn was viele leider nicht wissen: Xylit oder Xylitol ist für Hunde tödlich!
Schon ca. 3 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht sind lebensgefährlich.
Ob Birkenzucker, Holzzucker, Xucker, Xylit oder Xylitol, gemeint ist immer das gleiche, nämlich ein für Hunde sehr gefährlicher Süßstoff aus Pflanzenfasern. Er versteckt sich in vielen menschlichen Nahrungsmitteln wie Kuchen, Keksen, Konfitüren usw. Gerade Kalorienreduzierte Produkte, sog. „Light-Produkte“ und solche ohne zusätzlichen Zuckerzusatz enthalten Xylit.
Auf den meisten Verpackungen von Lebensmitteln ist Birkenzucker aber nicht eindeutig als solcher zu erkennen. Man sucht fast immer vergeblich nach Begriffen wie Birkenzucker, Xylit oder Xylitol.
Was man hingegen findet, ist eine E-Nummer: E967
Hinter dieser Bezeichnung versteckt sich der für Hunde so gefährliche Inhaltsstoff.
Kommt es trotz aller Vorsicht vor, dass ein Hund ein Produkt, das Xylit enthält, frisst, ist Eile geboten.
Birkenzucker verursacht eine sehr schnelle, sehr hohe Insulinausschüttung, die den Zuckerspiegel im Blut senkt und dadurch zu Krämpfen, schweren Leberschäden bis hin zum Koma oder Tod durch Unterzuckerung (Hypoglykämischer Schock) führen kann.
Der Tierarzt kann den Hund durch eine Spritze zum Erbrechen bringen. Ist die Süßstoffvergiftung schon einige Zeit her, kann mithilfe einer Glukose-Infusion die Unterzuckerung aufgehoben werden.
Symptome – Wie erkenne ich, das mein Hund sich mit Birkenzucker vergiftet hat?
Die häufigsten Symptome einer Xylit-Vergiftung sind lethargisches Verhalten, Erbrechen, plötzliche Schwächeanfälle und Zusammenbruch durch Kreislaufkollaps. Ausschlaggebend ist das Körpergewicht. Bei einem Chihuahua z.B. genügt schon eine winzige Menge um einen lebensbedrohlichen Zustand auszulösen, wohingegen große Rassen deutlich mehr Xylit aufnehmen müssen bevor sich Vergiftungserscheinungen zeigen.
Information für unsere Kunden aus der Kleintierpraxis
Änderung der Gebührenordnung der Tierärzte (GOT)
ab Februar 2020 - gültig mit Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt ab 14.02.2020
In den letzten Jahren hat sich die tierärztliche Versorgung im Notdienst flächendeckend in ganz Deutschland drastisch verschlechtert, da die Einnahmen im Notdienst nicht mehr kostendeckend waren. Viele Tierärzte sind in die Industrie oder aufs Amt abgewandert, sodass es nicht mehr ausreichend Tierärzte auf dem Arbeitsmarkt gibt. Viele Stellen in Kliniken sind unbesetzt. Diese Situation hat sich so zugespitzt, dass reihenweise Kliniken wegen Personalnotstand ihre Klinikzulassung zurückgeben, Praxen keinen Notdienst mehr anbieten und im Notfall kein Tierarzt mehr für die Tiere zur Verfügung steht. In einem ostdeutschen Bundesland gibt es sogar im ganzen Bundesland keine einzige Klinik mehr!
Um den Notdienst auch mit Angestellten finanzieren zu können, mussten die Arbeitgeber die Gehälter deutlich anheben. Die Kosten sind hierdurch erheblich gestiegen, denn Notdienst ist extrem teuer! Das Personal steht nach einem Nachtdienst aufgrund des Arbeitszeitschutzgesetzes für das Tagesgeschäft nicht mehr zur Verfügung und unter Umständen kommt im Notdienst nur ein einziger Patient. Das Personal muss aber trotzdem bezahlt werden. Man sollte wissen, dass auch die Zeiten mitfinanziert werden müssen, an denen keiner den angebotenen Service nutzt. Wenn das nicht entsprechend abgerechnet wird, passiert das, was flächendeckend jetzt im Gange ist: der Notdienst entfällt und es führt zum gesundheitlichen Nachteil der Tiere.
Um dem entgegenzuwirken hat die Bundesregierung jetzt mit einer Gesetzesänderung reagiert und der deutsche Bundesrat hat am 20.12.2019 der 4. Verordnung zur Änderung der Tierärzte-Gebührenordnung (GOT) zugestimmt. Somit tritt ab Januar eine GOT Überarbeitung zur Abrechnung von Notdienstleistungen und Fahrtkosten in Kraft, die die Tierarztkosten für die Tierhalter erhöht.
Zunächst einmal zwei grundlegende Dinge:
Was wurde genau geändert?
50 € pro Tierhalter und Besuch (nicht pro Tier). Dies soll Besitzer mit Banalitäten wie Krallen schneiden, Juckreiz seit mehreren Wochen oder eine seit einer Woche bestehende Lahmheit davon abhalten, den Notdienst in Anspruch zu nehmen
(Statt wie bisher bis zum 3-fachen kann nun bis zum 4-fachen Satz abgerechnet werden, je nach Schwierigkeit und Aufwand der Behandlung.)
Ausnahme: Bietet eine Praxis samstags eine öffentlich kommunizierte, reguläre Sprechstunde an, so darf sie weiterhin normal abrechnen. Auch ausgewiesene Abendsprechstunden unter der Woche bis 20 Uhr sind ohne Zuschlag möglich.
Somit fällt in unserer Praxis zwischen 19 Uhr abends und 8 Uhr morgens, sowie ab samstags 13 Uhr bis montags 8 Uhr der erhöhte Gebührensatz an. An Feiertagen wird die Notdienstgebühr von 0-24 Uhr erhoben.
Achtung: Die GOT beinhaltet immer Netto-Preise. Zu allen Preisen, auch den genannten, addiert sich noch die Mehrwertsteuer dazu.
Wir machen mit!
Gemeinsam mit den beiden großen Haustierregistern TASSO und dem Deutschen Haustierregister startet der Bundesverband praktizierender Tierärzte vom 10.-14. September die Aktion "Check meinen Chip".
Tierbesitzer können in Tierarztpraxen die Funktionsfähigkeit des Mikrochips und den Datenbakeintrag überprüfen lassen, damit entlaufene Tiere sicher zurückvermittelt werden können.
Falls Ihr Tier noch nicht gechipt ist, kann man dies hier mit der anschließenden Registrierung nachholen.
+++ STAUPE im Oberbergischen Kreis +++
Bereits Radio Berg berichtete in den letzten Wochen von einem verendeten Fuchs, bei dem Staupe nachgewiesen wurde. Es handelte sich in diesem Jahr nicht um den ersten Fall von Staupe bei einem verendeten Wildtier.
Verstorbene Füchse werden in der Regel routinemäßig sowohl auf Tollwut als auch Staupe getestet. Zumindest die Tests auf Tollwut fielen dieses Jahr im Oberbergischen Kreis durchweg negativ aus.
Bei der Staupe handelt es sich um eine hochansteckende Virusinfektion, an der u.a. Hunde, Füchse, Dachse, Waschbären, Frettchen und Marder erkranken können.
In Nasen- und Augensekret, Urin und Speichel beginnt die Virusausscheidung bereits 5 Tage nach der Infektion und kann über Wochen andauern. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich direkt durch Kontakt beim Belecken oder durch Tröpfcheninfektion. Auch eine indirekte Übertragung durch die Aufnahme von infiziertem Futter oder Wasser ist möglich. Das wichtigste Virusreservoir stellen klinisch unauffällige infizierte Hunde dar, die das Virus ausscheiden.
Die Ausbreitung des Virus im Körper beginnt 3 bis 4 Tage nach der Infektion und kann in Milz, Thymus, Knochenmark und Lymphknoten nachgewiesen werden. Vom 4. bis 9. Tag nach der Infektion treten Virus neutralisierende Antikörper auf. Maximale Titer werden nach 2 bis 4 Wochen erreicht. Der Titer bleibt über 3 bis 4 Monate konstant und sinkt dann langsam ab.
Die Symptome sind sehr vielfältig, da sich das Staupe Virus durch den Befall des Atmungsapparates, des Magen-Darm-Traktes sowie des zentralen Nervensystems im Vergleich zu anderen Virusinfektionen nicht auf ein einzelnes Organsystem beschränkt.
Bei der klinisch manifesten Verlaufsform der Staupeerkrankung kommt es 3 bis 7 Tage nach der Infektion zum Ausbruch einer akuten Erkrankung. Akute Staupeerkrankung verlaufen mit einer zweiphasischen Temperaturerhöhung. Selten treten perakute Verlaufsformen mit plötzlichem hohen Fieber und schnell eintretendem Tod auf. Je nach Ausbreitung und Virulenz des Erregers sowie der Art weiterer Infektionen zeigen sich die Beschwerden des Atmungs- und Verdauungstraktes.
Bei allen Krankheitsformen kann sich gegen Ende das sogenannte Staupeexanthem am Unterbauch entwickeln, dessen Prognose in der Regel günstig ist. Die häufig mit Beginn anderer klinischer Erscheinungen auftretende nervöse Form äußert sich in psychischen Veränderungen, Zwangsbewegungen sowie lokalen Myoklonien (Staupe-Tic). Diese Erkrankung kann über Monate andauern.
Je nach Art der Sekundärinfektionen kommt es zu einer Letalität von 30-80%. Auch nach einer Erholung bleiben häufig Dauerschäden zurück.
Nicht selten tritt bei der katarrhalischen und nervösen Form der Staupe die Hartballenkrankheit auf, die häufig tödlich endet. Sie ist durch eine Hyperkeratose des Ballenhorns und des Nasenspiegels charakterisiert. Keratitiden mit Ulzerationen und eine Retinadegeneration können zur Erblindung führen.
Wer ein Wildtier mit oben beschriebener Symptomatik auffindet, möge dies bitte dem zuständigen Jagdpächter, dem Forstamt oder der Polizei melden.
Sollte ein Leser in den kommenden Wochen einen gesicherten Nachweis auf eine Staupe Infektion eines Hundes im Oberbergischen Kreis haben, bitten wir diese Information unserer Tierarztpraxis zu melden, um unsere Tierhalter optimal aufklären zu können.
Des Weiteren raten wir zur Impfung gegen Staupe. Diese besteht aus der Grundimmunisierung und den entsprechenden Auffrischungen nach aktuellem Stand, da sie prophylaktisch vor einer möglichen Infektion schützt. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um eine gesetzlich vorgeschriebene Impfung, zumal keine Übertragung von Tier auf Mensch möglich ist.
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Katzenkastration ohne Wenn und Aber!
Bundestierärztekammer appelliert, Freigängerkatzen kastrieren zu lassen
(BTK/Berlin) Auch wenn es bis zum kalendarischen Frühlingsbeginn am 20. März noch etwas dauert – die Tage sind bereits deutlich länger und die milden Temperaturen der vergangenen Tage lassen bei Mensch und Tier langsam Frühlingsgefühle ausbrechen. Damit das Ganze bei unseren liebsten Haustieren nicht in einem großen „Katzenjammer“ endet, appelliert die Bundestierärztekammer an Tierhalter, nur kastrierte Katzen ins Freie zu lassen.
„Die längere Lichteinstrahlung führt dazu, dass vermehrt Sexualhormone produziert werden und weibliche Katzen jetzt rollig werden. Das ruft natürlich Kater auf den Plan, die nach einer Partnerin suchen“, erklärt Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der Bundestierärztekammer. Der Kleintierpraktiker hält es für unverantwortlich, Kater und Katzen, die nicht kastriert sind, aus dem Haus zu lassen: „Katzen können schon mit einem halben Jahr das erste Mal Nachwuchs bekommen, und das dann durchschnittlich zweimal im Jahr. Bei bis zu sieben Kätzchen pro Wurf ist die Nachkommenschaft schnell auf ein Vielfaches angewachsen. Das Ende vom Lied sind dann noch mehr verwilderte Katzen, die unterernährt und krank ihr Leben fristen müssen.“ So leidet ein Großteil der verwilderten Katzen an chronischen und ansteckenden Krankheiten wie Katzenschnupfen, Katzenseuche oder Katzen-Leukose, außerdem sind sie von Hautpilzen oder Parasiten wie Flöhen, Spul- oder Bandwürmern befallen.
Über die Gründe, warum Tierhalter ihre Freigängerkatzen nicht kastrieren lassen, lässt sich nur spekulieren: Bei Vielen ist es wohl schlichtweg Desinteresse und eine „Ist-mir-doch-egal-Haltung“. Andere dagegen glauben, dass eine Kastration gegen die Natur der Katze sei. Doch für Tiere bedeutet der Geschlechtstrieb in erster Linie Stress: Unkastrierte Kater und Katzen streunen auf der Suche nach einem Partner tagelang umher, legen dabei oft weite Strecken zurück und laufen so beispielsweise Gefahr, überfahren zu werden.
Zwar gibt es momentan keine bundeseinheitliche Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen, wie es die Bundestierärztekammer in einer Stellungnahme bereits 2010 gefordert hatte. Doch wurde mit der Novelle des Tierschutzgesetzes eine Rechtsgrundlage geschaffen, die den Ländern ermöglicht, Kastrationsgebote und Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht auszusprechen. In mehr als 500 deutschen Städten und Gemeinden ist es mittlerweile Pflicht, Katzen kastrieren und kennzeichnen zu lassen.
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